Der beliebte Formel-1-Kommentator Ernst Hausleitner über seine Vorlieben beim Autokauf, Sicherheit im Straßenverkehr und warum es Hamilton verdient hat, Weltmeister zu werden.

Ernst Hausleitner
Fernsehmoderator und Formel-1-Kommentator
Welche Kategorie von Fahrzeug bevorzugen Sie privat und worauf kommt es Ihnen dabei an?
Grundsätzlich habe ich SUVs recht gern. Sie sind komfortabel zu fahren und praktisch sind sie auch. Wobei ich die Sommermonate über gar kein SUV fahre, sondern einen knorrigen Geländewagen. Ich wohne am Land und lege meistens keine weiten Strecken zurück. Da macht der alte Haudegen Spaß. Das vernünftige Auto hat meine Frau. Wenn ich aber weitere Strecken zurücklegen muss, lege ich Wert auf Sicherheit und Komfort. Und natürlich muss auch mein 13 Monate junger Sohn bequem Platz finden.
Stichwort Verkehrssicherheit. Was kann jeder Einzelne Ihrer Meinung nach dazu beitragen?
Als erster Punkt fällt mir dazu sofort das Mobiltelefon ein. Hände weg vom Handy, wenn man hinter’m Steuer sitzt! Da müssen wir uns alle an der Nase nehmen. Natürlich hat es jeder schon gemacht, aber wir sollten uns alle darüber im Klaren sein, dass es kein Kavaliersdelikt ist. Jeder einzelne Verkehrsteilnehmer hat es sprichwörtlich in der Hand, unsere Straßen sicherer zu machen. Weiters sollte klar sein, dass man unter Einfluss von Alkohol oder gar Drogen auf keinen Fall ein Fahrzeug lenken darf! Null Toleranz, was das betrifft.
Wie stehen Sie als Motorsport-Insider zum Thema Elektromobilität?
Ich steh dem Thema ehrlicherweise nicht unvoreingenommen gegenüber. In Städten wird es sicherlich die Zukunft sein, aber wie das über Land funktionieren soll, weiß ich nicht. Wenn ich an den Urlauberreiseverkehr denke, stellt sich mir die Frage, auf welchen Raststationen alle diese Autos stehen und Strom nachladen sollen. Selbst bei 20 Minuten Ladezeit an Schnellladesäulen wäre diese Fülle an Fahrzeugen nicht so einfach unterzubringen. Daher bin ich da noch skeptisch. Innerstädtisch kann ich es mir aber durchaus vorstellen.
Könnte es sein, dass die Formel E der Formel 1 in den nächsten Jahren gefährlich wird oder sie sogar ablöst?
Zum momentanen Zeitpunkt nicht, nein. Wobei der Zuspruch besonders aus der Automobilwirtschaft und von Seiten der Sponsoren riesengroß ist.

Wie stehen Sie persönlich zur Formel E?
Wenn ich es vom sportlichen Gesichtspunkt betrachte, hat die Formel E noch viel zu sehr Event-Charakter. Klar, die Zuschauerzahlen sind mit 100.000 Zusehern in Zürich oder Berlin beachtlich. Aber die emotionale Bindung an den Sport fehlt einfach noch. Es gibt zwar viele Schaulustige, aber kaum echte Fans, die sich eingehend mit den Ranglisten und den Startaufstellungen beschäftigen.
Das ist bei der Formel 1 ganz anders. Ein Formel-1-Fan verfolgt die Rennen eine ganze Saison über. Schaut im Fernsehen zu, notiert sich die Ergebnisse, liest Analysen des Rennens. Und diese Akzeptanz als ernst zu nehmender Motorsport muss sich die Formel E erst einmal erarbeiten.
Muss eine solche Akzeptanz natürlich wachsen oder lässt sich das forcieren?
Grundsätzlich muss der Sport einfach attraktiver werden. Und da stehen die Chancen in der nächsten Saison gut. Denn erstmals muss das Auto das ganze Rennen durchfahren. Und das ist ohne Frage ein großer Schritt in die richtige Richtung. Bis dato mussten ja die Autos getauscht werden, sobald der Akku leer war. Was natürlich auch kein Renommee für die E-Mobilität ist, wenn keine 40 Minuten gefahren werden können.