Sie ist ein Allroundtalent – als Model, Moderatorin, Schauspielerin, mittlerweile auch Mama aktiv. Hier im Interview geht es Christina Surer aber um ihre Exzellenz als Rennfahrerin.

Christina Surer
Moderatorin, Rennfahrerin, Model © Foto: Daniela Fricke
Sie sind bereits als Kind mit dem Motorsport in Verbindung gekommen. Aber erst mit 19 Jahren haben Sie aktiv mit dem Rennsport angefangen – um genau zu sein, mit dem Kartsport. Wie kam es dazu?
Die
Liebe zu PS war schon immer da. Mein Papa ist früher Motocross gefahren
und hat mir dies mit auf den Weg gegeben. Ich kam allerdings erst durch
meinen Ex-Mann auf die Idee, Kartrennen zu fahren. Einmal drin, wollte
ich nicht wieder aussteigen.
Wie bei so vielen, ist der Kartsport die Basis für eine spätere Profikarriere. Was können Sie an dieser Stelle jüngeren Menschen empfehlen, um den Kartsport als Sprungbrett für eine erfolgreiche Rennkarriere zu nutzen?
Ich wurde damals bei einem Kartrennen von meinem Teamchef „entdeckt“ und unter Vertrag genommen. Als Model konnte ich Kalender, Fotoshootings usw machen, um ihm und der Marke etwas zurückzugeben. Motorsport kostet sehr viel Geld und wird mit jedem Jahr noch teurer. Wer keinen reichen Papa oder Onkel hat, muss Sponsoren finden und sich überlegen, was er denen zu bieten hat. Oder das Glück haben, bei einer Talentsichtung positiv aufzufallen.
Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten und Sie heimsten schnell Ihre ersten Podest-Platzierungen ein. Spätestens jetzt war Ihr Name in der Motorsportwelt ein Begriff. Welchen Ratschlag haben Sie an dieser Stelle an Ihr früheres Ich und was können Sie jungen, angehenden RennfahrerInnen auf den Weg geben?
Ich
glaube, dass ich aus jeder Situation immer das Beste gemacht habe und
immer alles gegeben habe. Dies immer mit sehr viel Leidenschaft,
Disziplin und Freude. Nach Niederlagen, kurz analysieren und überlegen,
was man besser machen kann. Strich drunter und weiter geht’s. Im
Motorsport gibt es manchmal harte Zeiten und da zeigt sich, wer ein
echter Champion ist.

Später folgte der Schritt zum Tourenwagen-Sport. Wie schwierig war es für Sie, sich als Frau in einer männerdominierten Sportart durchzusetzen und ernst genommen zu werden?
Anfangs
war dies schon immer ein Thema, doch mir war es egal. Mit der Zeit
kannte ich das ja schon. Erst wird das Blondie mit den Locken belächelt
und dann stehen Sie mit der Stoppuhr an der Rennstrecke und wundern
sich. Ich fand das immer lustig und habe mich dadurch nicht beirren
lassen. In den Zweikämpfen musste ich mir den Respekt härter verdienen.
Da gab es schon auch mal ein paar Beulen. Beim zweiten Mal wussten Sie
dann, dass ich nicht nachgebe und die Fronten waren geklärt.
Es entfachte eine große Debatte, ob man eine Formel-1 nur für Frauen machen soll. Wie stehen Sie dazu?
Entweder
ist eine Frau gut und kann sich in dieser Welt behaupten oder nicht.
Mir hat es immer Spass gemacht, mich mit meinen männlichen Konkurrenten
zu messen. Aus marketingtechnischer Sicht ist es allerdings schon eine
gute Idee. Dies gab es früher in Markenpokalen im Tourenwagensport und
war immer ein Erfolg mit sehr vielen Zuschauern … vor allem
männlichen! 😉
Als Rennfahrerin führen Sie natürlich eine besonders enge Beziehung zum Auto. Doch im Straßenverkehr herrschen andere Regeln – was ist Ihnen, auch als junge Mutter, daher persönlich auf der Straße und bei der Wahl des Autos wichtig?
Sicherheit steht an erster Stelle, doch sicher sind die Autos ja heutzutage alle. Das Auto muss immer zum Fahrer und dessen momentaner Lebenssituation passen. Hat er Familie oder ist er Single, fährt er oft in die Berge, lange Strecken oder nur kurz ins Büro? Was nützt mir ein sportliches Porsche Cabriolet, wenn ich zwei Kinder und einen Hund habe? Deswegen bin ich momentan mit meinem VW T6 Multivan unterwegs.
Stellen Sie sich Ihr eigenes Fahrzeug zusammen. Wir geben Ihnen eine kleine Auswahl. Sie dürfen aber nur 3 Optionen wählen. Auf welches Feature würden Sie nie beim Kauf eines Neuwagens verzichten?
- Verbrennungsmotor
- Navi
- ABS
Wie stehen Sie zu Fahrsicherheitstrainings?
© Foto: DTM, SEAT, Jörg Herlein © Foto: DTM, SEAT, Jörg Herlein © Foto: DTM, SEAT, Jörg Herlein
Ich bin ein Riesenfan von Fahrsicherheitstrainings. Übrigens auch ein supertolles und sinnvolles Geburtstagsgeschenk! Jeder sollte regelmäßig solche Kurse besuchen, dann hätten wir deutlich weniger Unfälle im Straßenverkehr. Es übt Reaktion und Verhalten in Notsituationen und macht auch noch riesig Spaß! Auch mir als Rennfahrerin …
Autoreifen wird im Rennsport eine besonders große Rolle zugeschrieben. Wie penibel sind sie bei der Reifenwahl für ihr privates Fahrzeug?
Der
Reifen muss der Saison gemäß zum Fahrzeug passen und in gutem Zustand
sein. Wer bei den Reifen sparen will, hat sicher bald eine Beule.
Und zu guter Letzt: Sie gehen in ihrem beruflichen Leben einen besonders vielfältigen Weg, was dürfen Ihre Fans im kommenden Jahr erwarten?
Da ich mich zugunsten meiner Familie etwas aus dem Motorsport zurückgezogen habe, sind momentan keine Rennen geplant. Bestimmt werde ich beim einen oder anderen motorsportlichen Event dabei oder als Instruktorin und ganz sicher als Moderatorin auf der Bühne oder im Fernsehen zu sehen sein.